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Worum es geht

Im Live-Webinar, das am 14.11.2023 stattfand, konnten Webinar-Teilnehmer folgende Informationen erfahren:

·        Welche Themen Maschinen- und Anlagenhersteller aktuell beschäftigen

·        Wie man von einer ganzheitlichen Digitalisierung der Prozesse in der Qualitätsprüfung profitiert

·        Wie man entlang der Wertschöpfungskette mitarbeitergeführte sowie qualitätsspezifische Tätigkeiten digitalisieren kann

·        Wie man nicht-wertschöpfende Aufwände und Komplexitäten reduziert sowie eine lückenlose Dokumentation und einfache Nachweisführung umsetzt


Dieser Recap wirft einen inhaltlichen Blick auf das vergangene Webinar und greift die Herausforderungen sowie deren Lösungsansätze für Maschinen- und Anlagenhersteller auf.

Hoher Kostendruck und verstärkter Fachtkräftemangel prägen das Marktumfeld

Die Speaker, Editha Bertsch und Stefan Philipp, stellten zu Anfang des Webinars die aktuellen Herausforderungen, die das Marktumfeld im Maschinenbau prägen, vor. Nicht nur die Fachpresse, der persönliche Austausch auf dem diesjährigen Maschinenbau-Gipfel, sondern auch die regelmäßigen Gespräche mit Kunden stellten folgende zwei Herausforderungen in den Vordergrund: Den hohen Kostendruck und der sich verstärkende Fachkräftemangel.

Im Kontext des internationalen Wettbewerbs, der Inflation sowie hohen Ressourcen- und Energiekosten müssen Maschinen- und Anlagenhersteller ein besonders Augenmerk auf die unterschiedlichen Kostenaspekte legen - obgleich es sich um Prozesskosten, Personalkosten oder Garantiekosten handelt. Im Rahmen der Qualitätsprüfungsprozesse gilt es hier Kosten zu reduzieren, indem man Fehler innerhalb der Prozesskette und deren meist resultierenden Folgekosten durch ggf. Rückrufaktionen oder Garantieansprüche bereits frühzeitig vermeidet.

Qualität betrifft die gesamte Wertschöpfungskette

Obwohl das Qualitätsbewusstsein für „Made in Germany“, „Made in Austria“ oder „Made in Switzerland“ vorhanden ist, wird die eigentliche Sicherung der Qualität erst in der Endprüfung gesehen. Dabei ist Qualität ein Thema für die gesamte Wertschöpfungskette:

  • Wareneingangsprüfung: Mitarbeitende können mit Hilfe der digitalen Lösung im Wareneingang Fehler frühzeitig identifizieren und per Bild professionell dokumentieren. Diese Dokumentation hilft dann wiederum, gegenüber Lieferanten transparent Lieferfehler oder Probleme beweisen zu können.

  • Vormontageprüfung: Kleine Baugruppen – große Auswirkung: Werden bei der Baugruppenmontage Fehler frühzeitig erkannt und dokumentiert, wird ausgeschlossen, dass diese fehlerhaften Baugruppen in die Gesamtanlage einfließen und im worst case für Nacharbeiten, Rückrufe oder Garantiekosten führen.

  • Werkerselbstprüfung im Montageprozess: Mitarbeitende können auch hier für eine transparente Dokumentation und Fehlerbilderfassung sorgen. In diesem Prozessschritt vorgefundene Fehler können ebenso an vorgelagerte Abteilungen kommuniziert werden, falls diese für die Fehler verantwortlich sind.

  • Factory Acceptance Test / Endabnahme: Durch digitale Inbetriebnahme oder digitale Endprüfung kann der Funktionalitätstest bzw. die Werkabnahme der Maschine oder Anlage lückenlos gegenüber dem Kunden dokumentiert werden.

  • Warenausgangsprüfung / Verladedokumentation: Mit Hilfe von Video- und Bilddokumentation erhalten Maschinen- und Anlagenhersteller fundierte Beweiskraft bei Kundenanfragen oder -reklamationen, dass die Maschinen einwandfrei verpackt an den Spediteur übergeben wurde und etwaige Beschädigungen während des Transports aufgetreten sein müssen.

  • Site Acceptance Test: Wir die Inbetriebnahme beim Kunden vor Ort durchgeführt, kann auch hier bei Garantieanfragen seitens des Kunden durch lückenlose Dokumentation nachgewiesen werden, dass der Fehler nicht durch den Hersteller erfolgte.

Flexibilisierung von Mitarbeitenden

Durch die Digitalisierung von mitarbeitergeführten Prozessen und die Einführung von digitalen Prüfprotokollen und digitalen Prüfanweisungen können Maschinen- und Anlagenhersteller in mehrere Faktoren einzahlen:

Wo papierbasierte Anweisungen Informationen für Mitarbeitende oft zu komplex darstellen, können digitale Prüfanweisungen durch Einbindung von Erklärvideos sowie Bildern komplexe Sachverhalte sehr einfach kommunizieren. Dadurch kann bei der Anlernung von neuen Mitarbeitern einerseits die Anlernzeit um bis zu 40% reduziert werden als auch einweisende Vorgesetzte entlastet werden: Diese müssen sich aufgrund der leicht verständlichen Schritt-für-Schritt-Anweisungen nicht kontinuierlich um die neuen Mitarbeiter kümmern, sondern müssen lediglich bei Fragen oder Problemen zur Verfügung stehen. Verpflichtende Checkpunkte innerhalb der digitalen Prüfanweisung gewährleisten zudem Prozesstreue und einen einheitlichen Standard bei Qualitätsprüfungen.

Produzierende Unternehmen berichten zudem, dass sie dank intuitiver Prüfanweisungen und Prüfchecklisten Mitarbeiter flexibler einsetzen können – vor allem da, wo sie gerade aufgrund von Personalengpässen gebraucht werden, um die Maschine oder Anlage "zum Kunden zu bekommen".

Mitarbeiter durch digitale Prüfanweisungen flexibilisieren

Stärkung der Qualitätsführerschaft

Die Digitalisierung der mitarbeitergeführten Qualitätsprüfungsprozesse durch eine Connected Worker Plattform kann Maschinen- und Anlagenherstellern in diversen Aspekten zur Qualitätssicherung und Stärkung der Qualitätsführerschaft verhelfen:

Das Dokumentenmanagement an einem zentralen Punkt der Wahrheit und somit zentral für mehrere Standorte zu verwalten, ermöglicht Prozesse für alle Produktionsbereiche zu standardisieren: Eine standardisierte digitale Anweisung in mehreren Sprachen für mehrere Standorte. Dadurch können Hersteller dafür sorgen, dass der Qualitätsstandard an jedem Produktionsstandort der gleiche ist.

Durch das Integrieren von Bedingungen und verpflichtenden Arbeitsschritten kann zudem die Prozesssicherheit bzw. Prozesstabilität nachhaltig gestärkt werden. Fehler, die durch Gewohnheiten von Mitarbeitenden oder durch Flüchtigkeiten auftreten, können so eliminiert werden. Zudem kann durch verpflichtende Interaktionen und je nach Bedingung eingeblendeten Arbeitsschritten die Dokumentationsqualität auf ein gleiches Level gehoben werden: Tritt ein Fehler oder eine Abweichung bei einer Prüfung auf, kann die digitale Prüfanweisung den Mitarbeiter dazu verpflichten, den Fehler durch Video oder Bild zu dokumentieren.

Der Mitarbeiter verwendet die digitale Qualitätscheckliste, um die Ergebnisse zu dokumentieren und das Fehlerbild in der Software zu bearbeiten.

Aufgrund der Bilddokumentation direkt in der digitalen Checkliste können professionelle Fehlerbild-Analysen zur Behebung von Problemen und zur Verbesserung des Prozesses und der Qualität durchgeführt werden.

Einer der wichtigsten Aspekte für Maschinen- und Anlagenhersteller liegt in der digitalen lückenlosen Dokumentation der durchgeführten Tätigkeiten und Prüfungen: Automatisch generierte Reports können nicht nur für eine effiziente Nachweisführung bei Kundenanfragen genutzt werden, sondern auch bspw. als PDF-Datei mit Kunden als transparentes Beweismittel einer ordentlich durchgeführten Montage und Qualitätsprüfung geteilt werden.

Fazit

Die Digitalisierung von mitarbeitergeführten Prozessen ist und wird immer wichtiger für produzierende Unternehmen werden. Dabei spielt vor allem die Wahl der richtigen Software für die End-to-End-Digitalisierung einen entscheidender Faktor, um die aktuellen Herausforderungen im Maktumfeld und in mitarbeitergeführten Prozessen zu meistern. Oft wird bei der Selektion zwischen einer Connected Worker Plattform und einem CAQ-System (Computer-Aided Quality Assurance) diskutiert. CAQ-Systeme eignen sich sehr gut für die Aufgaben, für die sie vorgesehen sind: Der Erfassung und Auswertung von großen Messwertsammlungen. Da sie jedoch nicht den Mitarbeiter und den Anleitungsaspekt in den Mittelpunkt rücken, sind sie für mitarbeitergeführte Prozesse, wie die prozesssichere und intuitive Durchführung der Qualitätsprüfung, nur eingeschränkt nutzbar.

Markus Glotzbach

Product Marketing Manager markus.glotzbach@operations1.com

Während seiner beruflichen Laufbahn sammelte Markus tiefe Einblicke bei Unternehmen und Konzernen unterschiedlicher Industrien und kennt die Digitalisierungshürden und Probleme auf dem Shopfloor. Vor seinem Wechsel zu Operations1 studierte er International Management (MA) und war im Cloud Computing- sowie im SaaS-Telematik-Bereich tätig.

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