Wissenssicherung in Zeiten des Fachkräftemangels

Pressemeldung, 31. August 2022

Digitales Wissensmanagement

Wenn erfahrene Mitarbeiterinnen in Pension gehen, geht mit ihnen auch ihr Know-how. Umso wichtiger ist es, angesichts fehlender Fachkräfte Wissen digital zu speichern, zugänglich zu machen - und dadurch im Unternehmen zu behalten. Der Schweizer Anlagenbauer Soudronic hat dafür eine besondere Plattform gewählt. Der demografische Wandel stellt Industrieunternehmen vor er­hebliche Herausforderungen. Aufgrund sinkender Geburten­raten kommen immer weniger junge Arbeit­nehmerinnen nach, wodurch mit der Zeit ein enormer Arbeits- und Fachkräftemangel ent­steht. Langjährige Mitarbeiterinnen verlassen das Unternehmen, und mit ihnen verschwin­det auch das Fachwissen. Um zukunftsfähig zu bleiben und sich auf die anstehenden Ver­änderungen vorzubereiten, bedarf es schon heute wirkungsvoller Strategien.

Soudronic Werker nutzt digitale Arbeitsanweisung auf dem Tablet

Merklicher Personalmangel

Aus einer aktuellen Blitzumfrage des Bran­chenverbands VDMA geht hervor, dass 78 Prozent der Unternehmen über einen „merk­lichen oder gravierenden" Mangel an Personal klagen und „60 Prozent der Unternehmen die Demografie und den Fachkräftemangel als großes Risiko ansehen". In produzierenden Unternehmen sind Bereiche wie Montage, Instandhaltung und Qualitätsprüfung stark vom Fachkräftemangel betroffen. Das über die Jahre aufgebaute Wissen ist ein wichtiger Produktionsfaktor und ausschlaggebend für die Qualitätssicherung. Ist das Fachwissen nicht verfügbar, geraten industrielle Produk­tionsprozesse ins Stocken. Diese Probleme sind zwar schon länger bekannt, jedoch han­deln viele Unternehmen noch nicht.

Andere wiederum -wie auch die Soudronic AG - nutzen bereits Technologien zur Digita­lisierung und positionieren sich dadurch als attraktiver Arbeitgeber für junge Arbeitskräf­te. Soudronic ist ein weltweit führender Her­steller von Produktionsanlagen für Metallver­packungen mit Hauptsitz in der Schweiz und über 600 Mitarbeiterinnen weltweit. Die Firma setzt auf digitale Wissenssicherung und erhöht dadurch ihre Wandlungsfähigkeit und Resi­lienz. Wie sieht das in der Praxis aus?

Wissen muss zentral verfügbar sein

In den Zeiten papierbasierter Dokumentationen sind Word-Anweisungen in irgendeinem Ord­ner verschwunden und notwendige Änderun­gen konnten nicht vollzogen werden, da der Aufwand zu hoch war. „Das Wissen muss an einem Punkt der Wahrheit für alle verfügbar sein. Nur so können wir auch die Einarbeitung für neue Mitarbeiterlnnen schneller und effizienter gestalten“, erklärt Cyril Maurer, Leiter Produktion und Prüfstand bei Soudronic. Daher sind dort Arbeitsanweisungen mittler­weile digital verfügbar -mit intuitiver Schritt­für-Schritt-Anleitung, in die auch Bilder und Videos eingebunden sind. Am Hauptsitz in der Schweiz werden Dokumente erstellt und für andere Standorte, wie beispielsweise Italien, übersetzt und bereitgestellt. Aus Kapazitäts­gründen kann es durchaus passieren, dass eine Maschine, die normalerweise in der Schweiz produziert wird, an einem anderen Standort gefertigt werden muss. Da alle Standorte die­selben Arbeitsanweisungen nutzen, entfallen Anlernzeiten und alle Mitarbeiterinnen können auf denselben Wissensstand und dieselbe Qua­lität der Maschinen zurückgreifen. Bei Prozess­änderungen müssen nicht alle Mitarbeiterinnen informiert werden, da die Schritte in Echtzeit angepasst werden. Bei einer kürzlichen Stand­ortverlegung von Deutschland in die Schweiz sorgte dieses zentrale Wissen für einen reibungs­losen Know-how-Transfer.

Cyril Maurer

Leiter Produktion und Prüfstand, Soudronic AG

"Junge Mitarbeiter finden die Nutzung neuer Technologien spannend. Sie benötigen eine einfache, intuitive System­lösung, wie sie sie aus dem privaten Umfeld kennen - intuitive Apps auf dem Smartphone, die in Sekunden installiert und in Minuten verstanden sind. Die Systemlösung soll dabei helfen, sich auf wichtige Aufgaben wie den eigentlichen Prüfprozess und nicht die Suche nach Informationen oder das Kopieren von Daten zu konzentrieren".