Was ist eine Sichtprüfung?

Eine Sichtprüfung ist eine visuelle Überprüfung, bei der ein Objekt mit dem bloßen Auge betrachtet und beurteilt wird. Dabei handelt es sich um eine nicht-invasive Methode, bei der keine Messgeräte verwendet werden. Mit Hilfe der Sichtprüfung soll beispielsweise der allgemeine Zustand und die Funktionsfähigkeit eines Geräts geprüft werden. Sichtprüfungen werden unteranderem in den Bereichen Instandhaltung und Qualitätsprüfung eingesetzt. Die Sichtprüfung wurde in der DIN EN 13018 (Allgemeine Grundlagen der Sichtprüfung) genormt.

Wie sieht eine Sichtprüfung aus?

Die Sichtprüfung erfolgt in der Regel durch einen qualifizierten Mitarbeiter, der über das erforderliche Fachwissen verfügt, um die Prüfung durchzuführen. Während der Sichtprüfung inspiziert der Mitarbeiter das Objekt gründlich und sucht nach offensichtlichen Abnutzungserscheinungen (Risse, Verformungen, Korrosion, etc.) oder Schäden. Dabei wird die Sichtprüfung mit bloßem Auge oder mit Hilfsmitteln wie beispielsweise einer Taschenlampe oder einer Lupe durchgeführt. Die Ergebnisse der Sichtprüfung werden in der Regel in einem Prüfprotokoll dokumentiert.

Welche Hilfsmittel gibt es bei einer Sichtprüfung?

In der Norm DIN EN 13018 wird eine Form der Sichtprüfung als „Direkte Sichtprüfung mit Hilfsmittel“ bezeichnet. Dabei kommen bei der visuellen Überprüfung gewisse Hilfsmittel zum Einsatz, die eine Beurteilung mit dem bloßen Auge erleichtern sollen. Gängige Hilfsmittel sind Taschenlampen, Lupen, Spiegel und Kameras.

Was sind typische Mängel, die bei einer Sichtprüfung entdeckt werden?

Da die Sichtprüfung mit bloßem Auge durchgeführt wird, eignet sich diese Form der Prüfung nicht für das Erkennen sämtlicher Formen von Mängeln. Durch die Sichtprüfung können insbesondere offensichtliche Mängel und Schäden entdeckt werden. Gängige Mängel, die entdeckt werden sind beispielsweise Kratzer, Risse, Schmutzablagerungen, Farbänderungen oder Montagefehler.

Was ist der Unterschied zwischen einer direkten und indirekten Sichtprüfung?

In der DIN EN 13018 wird zwischen der direkten und der indirekten Sichtprüfung unterschieden. Bei der direkten Sichtprüfung überprüft der Mitarbeiter mit seinem bloßen Auge direkt das zu betrachtende Objekt. Dabei können Hilfsmittel, wie Lupen oder Spiegel genutzt werden. Bei der indirekten Sichtprüfung wird das jeweilige Objekt nicht direkt durch das Auge des Mitarbeiters betrachtet, sondern durch eine Kamera oder ein Videoskop.

Was sind die Nachteile einer Sichtprüfung?

Im Vergleich zu anderen automatisierten Prüfungsformen hat die Sichtprüfung einen zentralen Nachteil. Sie wird primär von Menschen durchgeführt, was den Wirkungsgrad der Prüfung, im Vergleich zu automatisierten Prüfungen, schmälert. Durch Übermüdung oder mangelnde Konzentration kann es dazu kommen, dass nicht alle offensichtlichen Mängel durch den Mitarbeiter erkannt werden.

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